Mauricio Gonzales Carreño
Agricola Yumbel Estación
Bei San Rosendo fließt der Río de La Laja als letzter Zulauf in den Bio Bio, bevor der Fluss bei Concepción in den Pazifik mündet. Folgt man dem Río Laja stattdessen ein Stück nach Osten, flusaufwärts in Richtung der Anden, wird die Landschaft schnell hügeliger. Stück für Stück weicht das flache Flussdelta den Ausläufern der Kordillere. Estación Yumbel liegt unweit des Flusses, ein kleines Stück nach Norden, wo die ersten Hügel sich in Höhen aufbäumen, die einen Spaziergang auf die Kuppe zur schweißtreibenden Angelegenheit machen.
Wir sind hier etwas weiter im Süden Chiles (37 Grad südliche Breite, wer es genau wissen will). Der Pazifik macht seinen kühlenden Einfluss ebenso geltend wie gelegentliche Fallwinde aus den Anden. Der industrielle Weinbau hat hier noch nicht wirklich Einzug gehalten: der findet weiter im Norden des Landes statt, in Maule, Maipo, Aconcagua und Casablanca. Die Landwirtschaft in Bio Bio ist traditioneller und fragmentierter. Genau das hatte Mauricio Gonzalez Carreño gesucht, als er sein eigenes Projekt startete!
Mauricio wurde in Talca geboren. Er hat in Santiago de Chile Önologie studiert, hat dann erstmal 6 Jahre in Leyda bei großen, konventionellen Betrieben gearbeitet, und ist dann noch einmal für ein paar Jahre nach Argentinien (Mendoza) und Santacruz (Chile) gegangen. Spätestens nach dieser letzten Station hatte er den Beruf schon beinahe satt: den großformatigen Anbau, die Pestizide und Traktoren, derentwegen seine Kinder nicht in den Weinbergen spielen durften. Er sehnte sich nicht nur nach einer anderen Art zu arbeiten, sondern auch nach einer anderen Art zu leben. Beides hat er in Yumbel gefunden.